Die Rheumatologie umfasst ein großes Spektrum von Erkrankungen, die sich an den Gelenken manifestieren. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen entzündlichen und degenerativen (Verschleiß) rheumatischen Erkrankungen. Diese manchmal schwierige Unterscheidung zu treffen, ist eine Hauptaufgabe des Rheumatologen, denn entzündlich rheumatische Erkrankungen erfordern eine sehr spezielle und frühzeitige Therapie.
Prototyp des entzündlichen Rheumas ist die rheumatoide Arthritis. Die Krankheit manifestiert sich klassischer Weise in schmerzhaften Schwellungen der Fingergrund- und Mittelgelenke mit einer charakteristischen Morgensteifigkeit der Hände. Im Verlauf werden immer mehr Gelenke betroffen. Unbehandelt führt die Rheumatoide Arthritis zu Gelenkzerstörungen und kann in der Spätphase auch innere Organe befallen.
Dank neuer Entwicklungen in der Diagnostik und Therapie ist die Erkrankung heutzutage wesentlich besser zu behandeln, so dass Gelenkzerstörungen verhindert werden und die Patienten eine normale Lebenserwartung haben.
Weitere entzündlich rheumatische Erkrankungen befallen vor allem die
Blutgefäße und werden als Vaskulitiden bezeichnet wie z.B. die
Polymyalgia Rheumatica, der Morbus Wegener und das Churg Strauss
Syndrom.
Andere betreffen vor allem die Wirbelsäule wie der Morbus
Bechterew (Spondylitis Ancylosans) oder vornehmlich innere Organe
speziell die Nieren und die Haut wie der Lupus erythematodes.
Zur Erkennung dieser teils seltenen Krankheiten bedarf es spezieller diagnostischer Möglichkeiten, die alle in unserem Hause vorhanden sind und vom modernen Gelenk-Ultraschall über diagnostisch endoskopische Methoden bis zum MRT und PET-CT reichen.
Bei der Therapie kommen kommt es nicht nur auf die Behandlung des akuten Schubes an, sondern auch auf eine Langzeitbehandlung mit sogenannten Basismedikamenten. Diese setzen die schädliche entzündliche Aktivität im Körper dauerhaft herab und beugen so Langzeitkomplikationen vor und vermindern die Häufigkeit von Schüben. Neue Möglichkeiten haben die Biologika eröffnet. Diese Medikamente vermindern die überschießende entzündliche Aktivität durch Blockade bestimmter körpereigener Botenstoffe wie z.B. TNFa. Unverzichtbar für die Behandlung ist aber neben der Medikation die physikalische Therapie. Zusammen stellen sie die Beweglichkeit des Patienten wieder her und reduzieren die Schmerzen.
Nach der Diagnosesicherung und Festlegung der Therapie ist eine kontinuierliche Weiterbetreuung des Rheumapatienten unerlässlich. Jede Basistherapie erfordert regelmäßige Kontrollen auf Verträglichkeit und Effektivität.
Chefarzt
Dr. med. Eric-Thorsten Sternheim
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie, Rheumatologie, Tumortherapie