Die Gallenwege und der
Bauchspeicheldrüsengang können indirekt mittels ERCP (s.u.) und direkt
mittels der Cholangioskopie untersucht und Erkrankungen behandelt
werden. Für beide Verfahren liegt im Hause eine hohe Expertise vor.
Bei
der ERCP Untersuchung (endoskopisch retrograde
Cholangio-Pankreatikographie) wird mit einem Seitblickgerät
(Duodenoskop) die Mündung der Gallenwege und der
Bauchspeicheldrüsengänge (Papilla major) aufgesucht. Über spezielle
Katheter können diese Strukturen nicht nur mit Röntgen Kontrastmittel
untersucht werden, es kann auch mit kleinsten Instrumenten eine direkte
Therapie erfolgen, z.B. Entfernung von Steinen, Aufdehnung von
Engstellen Einlage von Stents etc.
Bei der Cholangioskopie
erfolgt eine direkte Spiegelung der Gallenwege, des Pankreasganges über
feinste Geräte, die entweder direkt eingeführt oder über ein Duodenoskop
eingebracht werden. Hiermit ist eine direkte optische Beurteilung der
Schleimhaut möglich.
Notwendig
werden diese Verfahren beispielsweise bei anhaltenden Beschwerden im
Oberbauch, bei Verdacht auf Gallensteine oder Tumorwachstum.
Aufklärung:
Vor
der Untersuchung klärt Sie ein Arzt über die Untersuchung und deren
Risiken auf. Er geht ausführlich auf Ihre Fragen ein und mit Ihrer
Unterschrift stimmen Sie der Durchführung des Eingriffs zu. Sie
erhalten eine Ausfertigung des Aufklärungsbogens für Ihre persönlichen
Unterlagen.
Vorbereitung:
Zwölf Stunden vor
der Untersuchung dürfen Sie nichts mehr essen und trinken. Am Morgen der
Untersuchung bitte auch nicht Rauchen!
Sicherheit:
Unser Sicherheitsstandard sieht vor der Untersuchung folgende Maßnahmen vor:
Durchführung:
Die
Untersuchungen werden immer unter Sedierung durchgeführt, das heißt,
der Patient schläft während der gesamten Untersuchung. Zu Beginn führt
der Arzt das dünne biegsame Duodenoskop (spezielles Endoskop) über den
Mund, Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm bis hin zu den Gängen der
Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse. Um die Gangsysteme darzustellen
wird ein Röntgen-Kontrastmittel mit Hilfe einer dünnen Sonde vor Ort
eingebracht. Unter Röntgenkontrolle kann der Arzt eine genaue
Beurteilung vornehmen und in der Situation entscheiden, ob weitere
Eingriffe vorgenommen werden müssen. Bei der Cholangioskopie wird
zusätzlich ein dünnes Spezialendoskop durch das Duodenoskop zum Beispiel
in die Gallenwege eingebracht, so dass direkte Aufnahmen dort möglich
sind.
Therapeutische Möglichkeiten:
Verschlüsse
des Gallenganges können beispielsweise zu einem lebensbedrohenden
Krankheitsbild führen. In einem solchen Fall bieten sich dem Arzt
verschiedene therapeutische Möglichkeiten. So kann die Erweiterung der
Papille durch entsprechende Dilatationskatheter oder einen
Ballonkatheter vorgenommen werden. Die Beseitigung von
Gallengangsteinen erfolgt durch ein sogenanntes Dormiakörbchen oder
einen Extraktionsballon. Sitzen Gallensteine in der Gallenblase muss
diese weiterhin durch den Chirurgen entfernt werden. Engstellen im
Gangsystem können durch das Einbringen eines Plastik- oder
Metallröhrchens (Stent) in den Gallen- oder Pankreasgang behoben
werden. Das Gallesekret kann dann ungehindert abfließen.
Nach der Untersuchung:
Sie
erholen sich nach der Untersuchung für mindestens eine Stunde in der
Endoskopie-Abteilung in einem speziellen Aufwachraum unter
Monitorüberwachung. Währenddessen werden Sie von einer ausschließlich
hierfür zuständigen Endoskopie Pflegekraft betreut. Wenn Sie wach sind,
wird der Arzt informiert, der Ihnen das Untersuchungsergebnis direkt
mitteilt. Die Entlassung aus der Endoskopie Abteilung und Verlegung auf
die Station erfolgt nach Beurteilung durch den Arzt bzw. die
Pflegekraft. Die genannten Eingriffe werden stationär durchgeführt.